Die Nacht war interessant. Es ging gegen 3 Uhr an heftigst zu regnen und mal wieder stellte ich fest: in meiner Hütte hört man alles. Ich wurde wach, weil der Regen so dermaßen laut auf meinem Dach trommelte, dass ich erst mal eine Sprachnachricht versenden musste um zu fragen ob man das hört. Ich war einfach so schockiert von der Lautstärke. Rückmeldung auf die Sprachnachricht war, dass es klingt wie ein Zug. Ich musste lachen. Zum Glück war der Regen immer nur kurzzeitig so stark und danach konnte ich entspannt weiterschlafen. Nachdem ich heute Morgen schön Burger und Sternfrucht gefrühstückt habe, lief ich los Richtung St. George‘s. Ich stoppte kurz im Supermarkt, besorgte Wasser & im Bootsbedarf auf der Suche nach Schnorchel-Equipment. Gab es dort tatsächlich auch, doch bei dem Preis möchte ich es mir noch mal überlegen. Auf Grund der Größe werde ich es nicht mit nach Hause nehmen können. Dann schaute ich mir St. George‘s bei Tageslicht an. Ich sah den Markt und die Festung (die irgendwie nicht sehenswert war). Dann beschloss ich kurzerhand einen Bus Richtung Schokoladenfabrik zu nehmen. Wie schon gestern erwähnt, sind die Busfahrten hier abenteuerlich. Wir warteten eine ganze Weile am Busbahnhof, bis sich 19 (!) Leute in einen VW-Bus gequetscht hatten. Dann ging es mit lauter Musik und ordentlichem Tempo los. 1,5h später fiel ich wieder aus dem Bus, lief ein wenig durch ein Dorf und dann eine „Landstraße“ lang, bis ich vor der Schokoladenfabrik stand. Schon auf dem Weg dorthin begegneten mir einige Kakaobäume. Kurz nach meiner Ankunft wurde mir direkt eine kostenlose Führung angeboten, die ich natürlich gerne annahm. Ich lernte, dass es verschiedene Kakaosorten gibt, genau wie Äpfel oder Mangos. Ich musste daran denken, wie ich einfach erst mit 19 Jahren oder so realisierte, dass es verschiedene Mangosorten gibt. Ähnlich schockiert war ich nun von dem Fakt, dass es nicht nur DIE Kakaobohne gibt. Doch wenn man Schokolade herstellt ist das egal, dort werden einfach alle Sorten gemischt. Ich schaute mir fasziniert an, wie Bohnen auf der einen Seite in eine Maschine rein kamen und auf der anderen Seite einfach Schokolade raus lief. Es sah so simpel aus. Im Anschluss musste ich natürlich im Shop verschiedene Schokoladen probieren und auch eine kalte Schokolade trinken. Es ist ja nur logisch, dass ich im Nachhinein auch noch Souvenirs mitnahm. Zweiter schockierender Fakt heute: Schokolade schmilzt hier nicht. Und das trotz 30 Grad Celsius. In die Schokolade hier ist keine Milch gemischt, deswegen… schmilzt die einfach nicht. Ich war irritiert. Schokolade die nicht schmilzt? Genial!

Als nächstes machte ich mich auf den Weg zu einer Muskatnussfabrik. Leider wurde mir dort mitgeteilt, dass sie keine Führungen (mehr) machen und die einzige Führung die ich auf dieser Insel bekommen kann in dem Ort ist, wo ich gerade her kam (ich fuhr zwischendrin ein wenig Bus). Ich hatte leider keine Lust zurückzufahren. Stattdessen winkte ich den nächsten Bus an die Seite und fuhr wieder zurück zum AirBnb. Während der Busfahrt spielten erst christliche Lieder und dann ganz klassisch Weihnachtsmusik. Das hat irgendwie sehr viel dpa gemacht mit Blick auf die Karibik und mitsingenden Leuten im Bus. Beobachtung auf dem Weg: ganz viele Sachen sind hier in den Farben der Landesflagge angemalt, also gelb, grün, rot. Ob es nun Häuser, Poller oder Laternen sind – alles ist sehr farbfreudig.

Im AirBnb angekommen quatschte ich wieder ein wenig mit Kevon, er hatte sich für mich informiert wo ich eine Tour mit anderen Touris machen kann. Meistens bieten sich hunderte Leute an dein Taxifahrer für den Tag zu sein, doch eine Tour, wo man eventuell andere Touris kennenlernt, findet man so gut wie nie. Ich sagte also direkt für morgen früh zu. Dann versprach er mir noch mir Mangos vorbeizubringen, ich freute mich. Als ich kurz später aus der Dusche wiederkam lagen sie auch schon auf meiner Terrasse. Jetzt, wo ich wieder ein wenig abgekühlt war, machte ich mich direkt wieder auf den Weg, dieses Mal zum Einkaufszentrum. Ich suchte eine Apotheke und wollte mal einen etwas größeren Getränkeeinkauf machen, den ich dann direkt im AirBnb in den Kühlschrank tun konnte. Beides klappte reibungslos. Was nicht so reibungslos klappte war die Rückfahrt. Zwar war direkt ein Bus für mich da, doch leider sagte ich viel zu früh ich wolle aussteigen – ich hatte mich in der Ecke geirrt. So lief ich im Endeffekt noch gut 20 Minuten mit meinem vollen Rucksack, ärgerlich. Im AirBnb angekommen leerte ich nur kurz meinen Rucksack und machte mich dann direkt auf den Weg zum Abendessen – ein Restaurant was mir am ersten Abend von Kevon empfohlen wurde. Laut ihm sollte es lokales Essen haben. Gefühlt sah die Karte sehr ähnlich aus wie überall anders auch: Burger, Wraps, anderes Fastfood. Ich bestellte irgendeine Platte mit Schwein und Reis und wartete mal wieder ungewöhnlich lang. Dafür war das Essen dann sehr gut.


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