Zusammenfassung des gestrigen Abends: nachdem ich den Blog beendet hatte, rief ich noch kurz meine Mutter an und wollte dann eigentlich schlafen gehen. Doch dann kam meine Abendessen-Gruppe zurück ins Hostel und ich setzte mich noch auf ein Bier zu ihnen.

Plötzlich schickte mir mein Hostel-Rezeptionist ein Foto von meinem Portmonee und fragte ob das meins sei. Ich bejahte und fragte wo es sich befinde. Er meinte es hätte wohl geholfen dem Busunternehmen mit der Polizei zu drohen, sie würden es morgen am frühen Morgen vorbeibringen. So startete ich also mit ein wenig Hoffnung ins neue Jahr.

Eigentlich wollte ich am nächsten Morgen um 5:30 Uhr das Spendensammeln der Mönche hier im Ort beobachten, doch gegen 2:30 Uhr entschied ich mich dagegen und ging lieber bis 8 Uhr schlafen. Dann war ich irgendwie wach und dachte ich schaue mal ob sich schon was mit meinem Portmonee getan hat. Und siehe da, der Rezeptionist zog es wirklich aus seiner Jackentasche. Im Portmonee selber war noch alles drin, Kreditkarten, Krankenkassenkarte und sogar Bargeld. Ich war ein wenig sehr überrascht. Weder hatte ich noch große Hoffnungen dass es ankommt, noch erwartete ich Bargeld da drin. Aber anscheinend ist es wirklich unberührt geblieben. Wie viel Glück kann man in einem Leben haben? Irgendwie gehen Sachen bei mir immer gut aus. Glücklich ging es Frühstück. Es gab Omelette mit Zwiebeln und Ei und dabei den wunderbaren Blick auf den Mekong von der Terrasse. Nach dem Frühstück zog ich los in die Stadt – Geld abheben und Souvenirs shoppen, die ich die letzten Tage gesehen hatte, wofür ich aber in dem Moment kein Geld ausgeben wollte. Eine SIM-Karte kaufte ich auch, sodass ich jetzt wieder mobil bin. Was für ein guter Start ins neue Jahr.

Gegen 11 Uhr kam ich zurück zum Hostel und checkte aus. Als ich an der Rezeption fragte, ob es eine Trinkgeldbox gibt (weil sie ja wirklich mein Leben gerettet haben) druckste er ein bisschen rum und meinte es reicht wirklich, wenn ich einfach eine gute Hostelbewertung schreibe. Ich bestand aber drauf und drückte ihm 200.000 Kip (umgerechnet knapp 9€) in die Hand. Zur Orientierung: ein Abendessen kostet hier ca. 40.000 Kip im Restaurant. Er fragte ob ich mir wirklich sicher bin und bla, ich müsse das nicht, bla bla bla. Typisch deutsch meinte ich, das Hostelpersonal soll davon einfach nett zusammen ein Bier trinken gehen & ja, ich sei mir sicher. Er freute sich. Dann lief ich um die Ecke zur französischen Bäckerei, wo ich den leckersten Schokolade Frappe meines Lebens trank.

Um 13 Uhr kam mein Tuk Tuk zum Bus nach Vang Vieng. Dann wartete ich erst mal am Busbahnhof. Die Zeit nutzte ich, um zur Feier des Tages (dass meine Kreditkarten UND mein Bargeld wiederkamen) eine Heißluftballonfahrt zu buchen? Verrückt? Vielleicht. Aber was für ein guter Start das in das neue Jahr wird! Ich wollte schon immer mal Heißluftballon fahren und die Landschaft um Vang Vieng herum ist super hübsch. Außerdem las ich neulich, dass es einer der weltweit günstigsten Orte ist, um das zu machen. Eine der Reisenden, die ich in Chiang Mai getroffen habe, empfahl mir einen Anbieter, der besonders gute Flugrouten hätte. Eigentlich waren die bis zum 5. Januar ausgebucht, doch ich schrieb ihnen bei Instagram, ob sie mir Bescheid geben wenn jemand absagt und schwupps hatte ich einen Termin für morgen Abend. Glückskind eben. Voll Vorfreude auf Vang Vieng wartete ich also weiter auf meinen Bus. Ich wartete insgesamt ca. zwei Stunden auf meinen Bus und dann noch mal anderthalb Stunden bis er losfuhr. Die Fahrt dauerte sechs Stunden. Zuerst probierte ich ein wenig Schlaf von letzter Nacht nachzuholen, doch als ich die zehnte Beule am Kopf vom Schlagloch verpasst bekam, gab ich auf. Stattdessen schaute ich aus dem Fenster. Das war super cool, weil die Landschaft einfach wunderschön ist und die Dörfer interessant. Ich glaube mir wurde tatsächlich erst bei der Fahrt bewusst wie arm Laos ist und das es doch noch mal ein ganz anderes Niveau hat als die anderen südostasischen Staaten, die ich bisher besichtigte. Um den Schlaglöchern auszuweichen fuhr mein Bus in einem Affentempo Schlangenlinien, was mehr als einmal dazu führte das ich dachte gleich passiert was. Irgendwie überlebten wir aber. Zwischendrin kam die Dämmerung, was zwar sehr schön anzusehen war, jedoch für ein Mückenproblem ungeahnten Ausmaßes in unserem Bus sorgte. Ich schmierte mich schnell mit Autan ein und betete das mich das retten würde. Neben dem Jucken ist Dengue-Fieber hier sehr verbreitet und darauf hatte ich nun echt keine Lust. Für den orangeroten Sonnenuntergang über den Bergen von Laos lohnte sich allerdings die kurze Mücken-Panik. Ich glaube auf dieser Busfahrt habe ich mich in Laos schockverliebt.

Als es dunkel wurde wollte ich von Fenster auf Film wechseln, stellte aber fest, dass meine Kopfhörer im anderen Rucksack auf dem Dach sind. Mist. Ich guckte mir dann stattdessen Sterne an, das war auch super. Der Himmel war perfekt klar und ich sah so viele Sterne wie schon lange nicht mehr. Zwischen den bekannten Sternzeichen sammelten sich plötzlich Millionen anderer Sterne und es war unglaublich schön.

Die Straße auf der wir fuhren war längst keine Straße mehr, sondern eine Buckelpiste und so hatte ich bei wenigen km/h genügend Zeit mich umzuschauen.

Nach einer schier ewigen Fahrt (irgendwann wurde es doch ganz schön unbequem bei all dem Geholpere) kamen wir um 22:30 Uhr in Vang Vieng an. Hier lief ich 13 Minuten zum Hostel, checkte ein, entdeckte dabei eine süße Babykatze und schaute mich dann noch kurz ein wenig im Hostel um. Wir haben einen Pool und eine Dachterrasse, beides nicht sonderlich schön.


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