Ich liebe ja Südostasien. So ganz pauschal. Ich kam hier in Penang an und fühlte mich gleich zuhause. Man verlässt ein Gebäude und wird direkt von einer Hitzewand erschlagen. Warm? Mag ich! Fußgängerwege sind mehr so zur Deko da, eigentlich läuft man ziemlich oft auf der Straße rum. Straßenverkehrsregeln? Auch mehr Dekoration. Wer braucht sowas schon. Irgendwie ist es jedes Mal wieder faszinieren, wie das funktioniert. Jeder guckt ein bisschen, erste Regel ist nicht stehen bleiben und so überquert man einfach jede Straße zwischen den Autos durch, streckt vielleicht mal den Arm aus um zu sagen „Achtung hier laufe ich jetzt“ und dann passt das. Keiner würde je auf die Idee kommen einen anzuschreien oder sich aufzuregen, weil man ihm mitten in den Weg läuft/fährt. Alles ist einfach so eine fließende Bewegung und man reiht sich da irgendwo ein.

Meine Nacht war so semi gut, mein Hostel ist so… naja. Ich habe schon schlechter geschlafen. Aber auch deutlich besser. Pro: es wirkt relativ sauber. Cons: es ist wahnsinnig laut. Es fängt bei dem Bett an, was bei jeder noch so kleinen Bewegung so laut knarzt, als wäre man drauf rumgehüpft. Aber es geht noch viel weiter. Ich wohne in einem Zimmer direkt zur Straße raus und sowas wie Schallschutz ist einfach überbewertet. Würde ich mich auf die Straße legen, wäre es genau so laut. Selbes gilt natürlich für sämtliche Geräusche innerhalb des Hostels. Mein Boden hat außerdem „Löcher“. Also es sind so Holzdielen und zwischen den Dielen sieht man das Licht der unteren Etage ziemlich deutlich durchscheinen. Ich bin mir sicher, wenn ich mich hinlegen würde, könnte ich in den Raum unter mir schauen. Nichtsdestotrotz ist das Bett relativ bequem, das Zimmer besitzt eine Klimaanlage und ich habe es für mich alleine. Während mein Plan eigentlich war in einem Hostel unterzukommen, um Leute kennenzulernen, hat das irgendwie nicht so gut geklappt. Es gibt keinen richtigen Aufenthaltsraum und so trifft man eher zufällig auf andere Touris – zum Beispiel wenn man mal wieder vor einem der zwei Bäder wartet, dass es frei wird. Dafür habe ich die „zusammen abhängen“-Funktion bei Couchsurfing, die mich gestern mit Vee zusammenbrachte, die in Malaysia aufgewachsen ist, jedoch seit sie 17 Jahre alt war im Ausland lebte, in letzter Zeit viel in Europa. Jetzt ist sie gerade für einen Job ein paar Monate in Penang. Heute lief ich dann erst mal alleine los, lernte jedoch schon beim Frühstück die ersten anderen Deutschen kennen. Sie hatten wohl auch keine Lust auf Nudelsuppe zum Frühstück und suchten sich daher wie ich ein westliches Café zum Frühstück. Dort probierte ich einen Latte mit Rosengeschmack – nicht unbedingt empfehlenswert, aber spannend. Im Anschluss bummelte ich ein wenig durch die Gegend, shoppte so dies und das (zum Beispiel eine Verpackung für mein Hochzeitsgeschenk) und fand im Endeffekt wieder den Weg zu den Jetties. Ich wollte mir noch ein wenig mehr anschauen als gestern. Die Jetties sind sehr speziell. Im Prinzip sind es Häuser, die einfach auf langen Stäben ins Meer gebaut werden. Dazwischen führt ein typischer Holzsteg (wie ein Bootsanleger) aufs Meer hinaus und an all den Häusern vorbei. Man läuft also über den Steg, links und rechts von einem die Häuser im Wasser, in denen teilweise Shops sind, teilweise Leute leben. Von den Jetties gibt es hier auf Penang mehrere nebeneinander und so war ich eine Weile beschäftigt. Danach hatte ich langsam Hunger und suchte ein veganes japanisches Restaurant auf. Ratet wen ich traf: Deutsche. Nun ja, die sind wohl überall.

Penang ist bekannt für Street Art und so ist es nicht überraschend, dass man überall wo man hingeht Bilder an den Wänden findet. Deshalb machte ich mich nach dem Mittagessen auf einen Street Art Spaziergang. Bei vielen der Kunstwerke kann man sogar „mitspielen“. Ich lief kreuz und quer durch die Stadt und schaute mir an was es so zu finden gab. Mein Highlight? Die Katze im Schmetterling. Ich fand sogar beim Spazieren meine Lieblingsfrüchte Mangosteens, wovon ich direkt welche kaufen musste. Danach traf ich mich wieder mit Vee – in einem schicken Café. Wir verbrachten den restlichen Nachmittag und Abend zusammen, schauten uns noch Little India an und gingen Streetfood essen.

Zurück im Hostel packte ich mein Geschenk für die Hochzeit fertig. Dann aß ich noch ein paar Mangosteens und war glücklich.


1 Kommentar

Hanna Schoening · 30. September 2023 um 8:14

Ich liebe deinen Block, deinen Stil zu schreiben und die Fotos dazu!
Mehr davon Bitte!

Liebe grüße und hab ganz viel Spaß 🫶🏻😉

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