Eigentlich wollte ich euch noch Fotos vom La Boheme Bajo Hostel machen, doch ich war irgendwie immer zu beschäftigt mit Menschen dort zu quatschen. So auch heute morgen. Ich stand früh auf, lief raus zum Frühstück und steuerte den Tisch nahe der Steckdose an. Dort saß schon wer, also fragte ich ob ich mich dazu setzen kann. Zwei Sätze später war klar: wir sprechen beide deutsch. Gefühlt war sowieso jeder zweite in dem Hostel Deutscher. Also verbrachte ich das Frühstück (und irgendwie auch lange Zeit danach) damit, mit diesem Typen aus Hannover über Reisen, die Erlebnisse in Indonesien und was einen zuhause erwartet zu quatschen. War super nett. Als er loszog um nach seinem Kumpel zu schauen, traf ich Lea (die Deutsche von gestern) wieder, wir tauschten uns noch kurz über den Abend gestern aus und plötzlich war ich in Eile zum Flughafen zu kommen. Seit sechs Uhr war ich wach, um neun Uhr wollte ich eigentlich zum Flughafen los, gegen 9:10 Uhr schaffte ich es dann endlich. Ich nahm einen Grab Roller zum Flughafen, gab da meinen Rucksack als Gepäck auf und gelangte mit gefüllter Wasserflasche durch die Sicherheitskontrolle. Man möchte ja nicht verdursten auf dem Flug. Trotz meines späten Starts hatte ich noch genügend Zeit am Flughafen und las ein wenig. Pünktlich um 10:20 Uhr ging dann das Boarding los. Ich hatte einen Fensterplatz, was für ein Glück.

Mein Flug ging 2:20h und so bemühte ich ein wenig Netflix. In Jakarta gelandet, suchte ich mir ein Grab zum Wonderloft Hostel. Umgerechnet über 8€ dafür, alleine kommt einem das plötzlich viel vor. Mein Grab-Fahrer gab mir dafür noch ein wenig Indonesischunterricht auf der Strecke. Was ich jetzt sagen kann? Theoretisch sollte es „Danke“, „Guten Morgen“ und „Tschüss“ sein, praktisch habe ich alles schon wieder vergessen. Also wieder Jakarta. Die Stadt, die an sich hässlich ist und bei der ich nicht wirklich weiß, was ich unternehmen soll. Im Hostel angekommen wartete ich erst mal ein bisschen, bis ich einchecken konnte. Die Zeit nutzte ich, um mich bei Couchsurfing nach Neuen Bekanntschaften umzuschauen. Schnell war ich für den Nachmittag mit Meii verabredet und noch viel schneller war ich zu einer indonesischen Hochzeit eingeladen. Kaum bin ich alleine unterwegs, ergeben sich wieder absurde Dinge. Wie das passiert ist? Absolut keine Ahnung. Mit Meii hatte ich ungefähr fünf Minuten geschrieben, als sie mich fragte, ob ich sie morgen zu der Hochzeit von einer Freundin begleiten will. Na auf jeden Fall! Also ging ich noch schnell Mittagessen, bummelte ein wenig durch Chinatown und fuhr dann los, um mich mit Meii und anderen Couchsurfern zu treffen. Auf dem Weg zum Treffpunkt kam ich an einer Pro-Palästinensischen-Demo vorbei und war tatsächlich überrascht, dass Demonstrationen hier in Indonesien erlaubt sind. Als ich das letzte Mal in Malaysia an einer Menschenmenge mit Transpis vorbeikam und fragte ob das eine Demo ist, wurde nur gelacht und gesagt „sowas gibt es hier nicht“. So viel zum Thema Meinungsfreiheit.

Als Gruppe trafen wir uns im Kawisari Café, wo es ziemlich guten Kaffee und indonesische Snacks gab. Die Gruppe wechselte gut durch, insgesamt lernte ich an dem Abend drei Indonesier*innen und einen Letten kennen. Alles super nette Menschen. Vom Café aus zogen wir noch zu dritt zum Streetfood weiter, damit ich mehr indonesisches Essen probieren konnte. Ich war froh, dass ich Einheimische kennengelernt hatte und so die schönen Ecken aus Jakarta kennenlernte. Irgendwann ging es dann zurück zum Hostel für mich. Die Scooter-Fahrer wirkten immer recht gesprächig und waren jedes Mal ein wenig traurig, dass ich kein indonesisch spreche. Ihr Englisch ist leider nicht so gut. Allgemein ist Scooter fahren in Jakarta ein wenig abenteuerlich, im Stadtverkehr wirkt es noch mehr als würde man bald drauf gehen als sonst schon. Pünktlich gegen Mitternacht liege ich nun im Bett und freue mich unglaublich auf den Tag morgen und was mich noch erwarten wird.


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