Der erste Tag des Urlaubs ist oft der unspektakulärste – die Anreise. Ich musste viel zu früh aufstehen und als ich zum Flughafen fuhr, lag die ganze Stadt noch im Nebel. Am BER brach typischer weise mal wieder Stress aus. Für meinen Flug konnte ich mich vorher nicht einchecken, sondern musste (trotz des Fakts, dass ich nur Handgepäck habe) zum Schalter. Das fraß natürlich ewig Zeit, weil alle Passagiere zum Schalter mussten und die Schlange entsprechend lang war. Die Schlange am Securitycheck war auch nicht kurz und so begann plötzlich mein Boarding, während ich noch irgendwo wartete. Zumindest in der Theorie. Man BER. In der Praxis war mein Flug ordentlich verspätet und wir hoben erst 1,5 Stunden nach dem geplanten Start ab. Da der Flug über den Tag war, konnte ich leider in den 12,5 Stunden kaum schlafen und langweilte mich zu Tode – der Flug zog sich unendlich. Dafür aß ich brav alle selbstgeschmierten Brote auf. Ich flog nämlich mit der Airline Scoot und dort gibt es weder Essen noch Getränke auf Langstreckenflügen. Aber hey – Luisa ist ja vorbereitet. Zudem beschäftigte mich auf dem Flug eine Weile die Frage, was ich von diesem Urlaub erwarte. Ich fliege für die nächsten Tage in eine Stadt, in der ich schon wiederholt war, wo ich keine großen Ansprüche habe etwas zu entdecken. Vielleicht erhole ich mich einfach tatsächlich mal ein paar Tage vom Arbeitsalltag und gönne mir etwas Entspannung. Ein absurder Gedanke für mich. Zudem bin ich momentan noch alleine unterwegs und weiß auch nicht wie viel Zeit meine Freundin Jasmine in Penang für mich haben wird. Ob ich im Hostel Menschen kennenlerne oder über Couchsurfing etwas mit anderen unternehme? Oder genieße ich einfach mal wieder meine Freiheit alleine durch die Gegend zu ziehen und einfach das zu tun, was mir gefällt? Und wie läuft eigentlich so eine malaysische Hochzeit ab? Jetzt bin ich zwar zu einer eingeladen und fliege dafür extra nach Malaysia, weiß aber gar nicht so richtig was mich eigentlich erwartet. Jasmine selber habe ich sicher auch seit 6-7 Jahren nicht mehr gesehen, wann war ich eigentlich das letzte Mal in Malaysia? Es war auf jeden Fall in dieser „vor Corona Zeit“. Was hab ich damals jobmäßig gemacht? Ich weiß es einfach nicht. Ob unsere Freundschaft trotz der Distanz seit dem Kennenlernen 2015 unverändert geblieben ist? Wie sind ihre Freunde so? Und was muss eigentlich neben Flipflops und Tiger Balm kaufen noch auf meine to-do-Liste? Ich fühle mich sehr alt, als das Pärchen neben mir von ihren Reiseplänen nach Neuseeland und Singapur erzählt und ich sage „Ja da war ich auch. Vor… wow, das ist lange her. Ich kann euch ehrlich nicht sagen, wie sich die Städte seitdem verändert haben. Vermutlich ist es nicht mehr wie vor Corona.“

Irgendwann – 22:45 Uhr deutscher Zeit, 04:45 Uhr in Singapur – landete ich dann endlich. Dank Verspätung hatte ich nur noch 3,5 Stunden totzuschlagen bis zu meinem Weiterflug. Ich schaute mir drei der vier Gärten in meinem Terminal an und verzweifelte bei dem Versuch den vierten zu finden. Dann ging ich zum nächsten Kaffeestand und bestellte einen Paul Macaron Frappé. Ich konnte mir wenig drunter vorstellen, dich mir wurde erklärt dafür wird extra ein Macaron mit Eis püriert und das klang super. Ich hatte Auswahl zwischen Pistazien-, Schoko-, Vanille- oder Himbeergeschmack und entschied mich für letzteres. Dann suchte ich mir einen ruhigen Platz mit Steckdose und verbrachte dort die restliche Zeit bis zum Weiterflug. Es war ein bisschen schwer nicht einzuschlafen, langsam merkte ich den langen Tag. Dementsprechend schnell ging die Stunde Flug nach Penang um – ich schlief einfach 😉

In Penang angekommen hob ich erst mal Geld an und bestellte mir dann ein Grab (sowas wie Uber) zur Unterkunft. Dort angekommen verabredete ich mich für einen Bummel durch die Stadt und machte dann erst mal eine Stunde Mittagsschlaf. Danach traf ich Vee, mit der ich mich über Couchsurfing verabredet hatten. Wir tranken zusammen einen Kaffee, fuhren in eine Mall um mir Flipflops zu besorgen, aßen da, kauften eine SIM-Karte für mich (das erste Mal im Urlaub, dass ich freiwillig eine SIM-Karte kaufe) und fuhren dann wieder in die Altstadt zurück. Dort gucken wir uns ein Kunstprojekt an und schlenderten ein wenig durch die Gassen. Auch beim berühmten Jetty kamen wir vorbei. Irgendwann trennten sich unsere Wege wieder und ich lief todmüde ins Hostel zurück um diesen Blog zu schreiben. Ist ja bald auch schon wieder 19 Uhr hier.


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