05:58 und ich werde wach, weil der Muezzin ruft. Hmm? Ja, ich bin auch immer wieder überrascht, dass Malaysia ein muslimisches Land ist. Es fällt vor Ort tatsächlich recht wenig auf, weil so viele Kulturen hier gemischt leben. Naja, jetzt bin ich auf jeden Fall wach. Zur Moschee gehe ich trotzdem nicht. Das Ganze ist nicht so schlimm, in zwei Minuten hätte sowieso der Wecker geklingelt. Ich möchte nämlich zum Nationalpark, ein wenig wandern. Und da der Verkehr hier übel ist, haben wir beschlossen früh loszugehen. Wir? Jennifer, eine Brasilianerin, die ich über Couchsurfing gefunden habe, und ich. Also stehe ich quälend früh auf und schleppe mich ins Bad. Dort explodiert erst mal meine Sonnencreme. Wie? Ich weiß auch nicht. Ich drücke drauf, die Flasche bricht an einer Stelle auf und Sonnencreme verteilt sich gleichmäßig über meine Kleidung und den Boden. Blöd gelaufen. Zumindest habe ich jetzt weniger Gepäck, was ich heute Abend ins Flugzeug schleppen muss. Ich nehme es also mit Humor, probiere die gröbsten Spuren zu entfernen und mache mich kurz später auf den Weg – Frühstück suchen. Achso, natürlich checke ich auf dem Weg noch schnell aus dem Hostel aus, lasse jedoch einen Teil meines Gepäcks in der Lobby. Ich laufe also so die Straße lang, alles ist noch recht verschlafen und so kommt es, dass ich auf einmal das erste richtige asiatische Frühstück habe. Ich sitze auf einem Plastikstuhl an einem Plastiktisch, vor mir der Plastikteller mit einer Menge scharfer Nudeln. Das muss ich erst mal verdauen. Deswegen laufe ich dann zu Jennifers Bushaltestelle, die ein ganzes Stück von meiner Unterkunft entfernt ist – Morgenspaziergang. Irgendwann kommt Jennifer und zusammen warten wir erstaunlich lange auf den Bus. Irgendwann kommt er endlich und so fahren wir eine Stunde zum Nationalpark. Dort sehen wir süße Katzenbabies, kaufen Eintrittskarten und arrangieren eine Bootsfahrt für den Nachmittag. Dann geht es los: Wandern durch den Urwald. Es ist ein netter Spaziergang bis zum Turtle Beach, von dem (Spaziergang) ich irgendwie gar keine Fotos gemacht habe, weil ich es so genoss. Völlig durchgeschwitzt kommen wir am Strand an, schauen uns erst mal um und essen zu Mittag. Auf Grund von giftigen Quallen darf man hier leider nicht schwimmen und so lasse ich erst mal eine Runde meine Drohne fliegen. Plötzlich sind zwei Stunden um und wir werden von unserem bestellten Boot abgeholt und zum nächsten Strand gebracht – dem Monkey Beach. Dort gibt es tatsächlich Affen. Allerdings hatten wir schon am Anfang des Nationalparks Affen gesehen. Ich mache trotzdem ein paar Fotos, einfach pro Forma. Dann springen wir endlich ins Wasser und schwimmen kurz. Danach wird natürlich kurz entspannt und wenig später geht es dann schon wieder mit dem Boot zurück zum Eingang des Nationalparks. Ich hab’s plötzlich ein wenig eilig, da ich einen Flug habe, den ich nicht verpassen sollte. Also mit dem Bus schnell zurück zum Hostel, Sachen greifen, und dann schon weiter zum Flughafen. Dort läuft alles wie am Schnürchen und so sitze ich kurz später an meinem Gate für den Flug nach Jakarta. Eigentlich ist der Plan dort am Flughafen Michelle und Bronté zu treffen, die zwei Stunden vor mir aus Deutschland ankommen sollten. Doch dann die Hiobsbotschaft: mein Flug hat über eine Stunde Verspätung. Was das wohl wird? Ich möchte keinem zumuten nach so einem langen Flug drei Stunden an einem Flughafen warten zu müssen. Zumal ich nun auch erst nach Mitternacht ankomme. Ätzend oder ätzend?

Naja, im Endeffekt lief es genau so. Die beiden warteten auf mich, wir brauchten Ewigkeiten um uns zu finden (es stellte sich raus wir sind an verschiedenen Terminals) und äh ja… dann ließen wir uns zur Unterkunft fahren. Wir wohnen im 36sten Stockwerk und haben eine super Aussicht über die mittlerweile dunkle Stadt. Es ist ja leider schon drei Uhr morgens. Leider haben wir nur ein Bett, wir wissen nicht ganz wie das geplant war. Hallo Indonesien.

Jetzt ist erst mal Schlafenszeit.


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