Unser erster Gang heute morgen ging zum Busbahnhof. Dort kauften wir (nach ein paar Verständigungsschwierigkeiten) erstaunlich billig Tickets nach Medina und dann für ein paar Stunden später nach Al-Ula. Mit unseren Tickets im Gepäck wollten wir dann Jeddah entdecken. Funktionierte so semi. Die e-SIM, die ich online gebucht hatte, funktionierte irgendwie nicht und so fielen Fahrdienste, wie Uber und co, einfach aus. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es in Jeddah nicht wirklich und so mussten wir ein teures Taxi nehmen. Mit diesem fuhren wir zur Alrahmah Moschee, die auch „Floating Mosque“ genannt wird. Sie steht nämlich auf Stützen im Meer. Leider mussten wir feststellen, dass sie geschlossen ist und konnten nur drin herum laufen. Das Wasser war dafür super klar und wir konnten viele bunte Fische sehen. Ausflug hat sich also gelohnt. Dann liefen wir am Meer lang, Richtung Stadtkern. Jeddah ist wahnsinnig groß und so kann man Tage mit Laufen verbringen – ehrlich, die Abstände scheinen auf der Karte winzig zu sein & dann hat man sich nach zwei Stunden gerade mal einen Zentimeter auf der Karte bewegt. Der blaue Punkt mobbt einen einfach. Während wir also bei 40 Grad Celsius eine sonnige Promenade langliefen, stellten wir mal wieder fest, wie sehr sich Jeddah in der krampfhaften Entwicklung Richtung westlicher Moderne befindet. Statt dass die Promenade schön, überdacht und voll mit Menschen war, spazierten wir neben einer riesigen grauen Baustelle lang, es stank nach Schwefel, verottendem Meer und Müll und wir zerliefen bald in der Sonne. Natürlich waren wir auch die einzigen Menschen, die dort spazieren gingen. Wir kamen auch nicht rüber zu der Hauptstraße wo wir hinwollten, weil leider ein riesiger Zaun unseren Weg säumte. Später erfuhren wir von Jassim, dass dort die neue Autorennstrecke lang läuft, das erklärte den Zaun. Irgendwann hörte der Zaun jedoch zum Glück auf und wir kamen zu einer Mall. Erst mal runterkühlen. Dort aßen wir auch zu Mittag und kauften neue Zopfgummis für Natalie. Irgendwie wollte sie nicht die plüschigen mit Einhorn drauf haben, ganz seltsam. Von der Mall aus angelten wir uns wieder ein Taxi und fuhren zur King Fahd‘s Fountain. Leider wurden wir dort wieder enttäuscht, sie war ausgeschaltet. Die King Fahd‘s Fontäne ist die zweithöchste Fontäne der Welt, nur Genf hat eine höhere. Das Wasser wird hier also 312 Meter in die Höhe gespritzt, hingegen Googles Aussage aber leider erst ab 18 Uhr. Bei uns war es so 13 Uhr oder so. Ungünstig. Frustriert liefen wir zum Shop des hiesigen Mobilfunkanbieters um das Problem mit unserem Internet zu klären. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns einen der größten freistehenden Fahnenmasten der Welt an, Saudi Arabien hat es irgendwie mit nutzlosen größten Dingen. So richtig helfen konnte uns das Mobilfunkgeschäft leider nicht, meinte aber, dass es Richtung Medina und Al-Ula besser wird. Wir bleiben gespannt. Wieder ein Taxi führte uns zum Hotel zurück. 20 Minuten Power-Nap und dann holte uns im Prinzip auch schon wieder Jassim ab. Mit ihm fuhren wir nun noch mal zur mittlerweile eingeschalteten Fontäne, sie war groß. Dann gingen wir die besten Falafel Saudi-Arabiens essen, haben himmlische Gerichte kennengelernt, platzten bald und holten uns dann noch einen lokalen Nachtisch. Läuft bei uns. Leider hatte Jassim dann einen telefonischen Notfall und der Abend endete etwas abrupt. Wir freuen uns aber ihn bald wieder in Berlin wiedersehen zu können. Zurück im Hotel saßen wir mal wieder auf dem Balkon und dann geht es auch bald schlafen.
Kategorien: Naher Osten
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