Nachdem wir halbwegs ausgeschlafen hatten, fuhr Ibrahim mit uns durch die Gegend. Er zeigte uns im Prinzip alles wichtige, was es in und um Al-Ula zu sehen gibt. Das Highlight: die Kamele. Schon auf der ersten Straße Richtung Aussichtspunkt liefen sie uns über den Weg und ließen sich bereitwillig streicheln. Wir waren begeistert. Als wir dann am Harrat Viewpoint ankamen, zeigte sich eine unglaubliche Sicht über Al-Ula. Die Landschaft hier ist einfach super schön und ich war schon da hin und weg.

Dann fuhren wir zum Elephant Rock, einem Stein, der aussieht wie ein Elefant. Drum herum gab es eine schöne Chillout-Area, die bestimmt abends der Hammer ist. Da wollen wir morgen Abend noch mal hin.

Als Ibrahim dann fragte, was wir als Nächstes sehen wollen, fragte ich natürlich direkt nach einer Kamelfarm. Er meinte zur Zeit gäbe es nicht wirklich eine, weil die Kamele woanders hingebracht werden, wo es mehr Futter gibt. Er probiere dennoch sein bestes. Und so fuhren wir los, mitten in die Wüste rein, wo plötzlich tatsächlich ein einsamer Hirte mit seinen Kamelen umherzog. Kurz bevor wir die Kamele erreichten, zog ein Sandsturm auf und man sah wirklich gar nichts mehr aus dem Auto. Die Kamele, zwei Meter vor uns, waren plötzlich einfach verschwunden. Es dauerte aber nicht lange und sie tauchten wieder auf. Ibrahim steuerte den Hirten an und fragte, ob wir mal eins seiner Kamele reiten durften. Er entgegnete er reite zum Wasser, wir sollen ihm folgen. Taten wir natürlich. Und so standen wir plötzlich in mitten einer Kamelherde und freuten uns. Die Reiterfahrung wurde mehr zum Rodeo, weil das Kamel irgendwie nicht so begeistert war und direkt probierte mich mal loszuwerden. Natalie wollte danach gar nicht mehr drauf. Ich war allerdings super happy mit dem Erlebnis und kam auch mit einem blauen Fleck am Schienbein davon. Ich meine – wer hat schon mal ein wildes Kamel geritten? Danach besuchten wir noch andere Kamele, die dort in der Wüste gehalten wurden. Sie standen hinterm Gitter und wir konnten sie mit alten Datteln füttern. Auch die Kamele waren super süß. Allgemein werden Kamele glaube ich meine neuen Lieblingstiere. Sie sind super niedlich, freundlich und kuschelbedürftig. Ständig kommen sie an um sich streicheln zu lassen und sehen dabei auch noch absolut verzückend aus. Während wir da so bei den Kamelen standen gab es einige kleine Sandstürme und ich merkte, wie unangenehm die wirklich sein können. Es war einfach Sand überall, in Ohren, Augen und im Mund. Zudem tuen so Sandkörner in der Menge mit ein wenig Wind sogar irgendwie weh. Also nicht doll, aber unangenehm. Spannende Erfahrung.

Dann hieß es erst mal Mittagsschlaf machen. Das frühe Aufstehen und die vielen Erlebnisse hatten uns müde gemacht und so schlief ich erst mal gute drei Stunden. Danach war alles wieder perfekt und wir zogen los, um die Altstadt von Al-Ula am Abend zu erkunden. Man merkt, dass Al-Ula der Touri-Hotspot von Saudi Arabien ist und so war die Altstadt einfach (wie auch der Rest) wirklich sehr sehr schön und wir hatten einen angenehmen Abend dort. Witzig: zwischen all den alten Gebäuden und kleinen Shops gibt es sowohl einen Dunkin Donut, als auch einen Starbucks. Passt nicht so wirklich rein. Trotzdem haben sich beide Gebäude ziemlich gut getarnt, sodass sie irgendwie passend aussehen. Unser Abendessen war mal wieder fantastisch.

Kategorien: Naher Osten

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