Dank technischer Probleme kommt mein Blog von gestern erst heute.
Wir ziehen los, laufen durch halb Dubrovnik und kommen 40 Minuten später am Busbahnhof an. Hier ist ein gereizter Busfahrer dabei mit mehreren Touris über Gepäckpreise zu streiten, wir stellen fest, dass es unser Bus ist. Wir steigen ein und verlassen die EU. Nach zwei Grenzkontrollen stehen wir dann in Montenegro in der Sonne und warten, dass unser Bus auch durchkommt. Tut er kurz später auch. Weiter geht’s, bis nach Kotor. Hier wollen wir schon mal Fahrkarten für den Rückweg kaufen und suchen ewig nach einem Geldautomaten, da man am Busbahnhof nicht mit Karte zahlen kann. Als das geglückt ist, machen wir uns auf den Weg in unser Apartment. Dort empfängt uns eine ganze Familie, es heißt unser Apartment sei in zehn Minuten fertig, wir sollen uns erst mal hinsetzen. So sitzen wir also auf der trauten Familienterasse, kriegen Wasser gereicht und schauen dem Kleinkind zu, wie es mit absolutem Seelenfrieden probiert den Baum des Grundstücks auszugraben. Plötzlich heißt es dann „oh das ist eure Gastgeberin“ und es wird auf die Frau gedeutet, die gerade die Treppe runterkommt. Sie setzt sich entspannt zu uns, meint der Boden muss noch trocknen, dann können wir rein und quatscht anschließend mit uns über Gott und die Welt. Wir holen uns direkt eine Restaurant-Empfehlung ihr ab, da es schon auf den Nachmittag zugeht und wir hungrig sind. Endlich ist es so weit und wir können das Apartment beziehen. Wir gehen rein und staunen nicht schlecht: es ist nahezu 100qm groß, gut klimatisiert und komfortabel. Hingegen der Anzeige bei Booking steht sogar eine Waschmaschine drin. Weswegen diese nicht bei Booking stand finden wir heraus als ich noch mal runterlief um zu fragen wie sie funktioniert – sie ist defekt. Nett wie die Montenegriner sind wird uns jedoch direkt die Familienwaschmaschine angeboten, die wir dankend annehmen. Dann geht es los zum Restaurant. Dort werden wir überwältigt von der offenen Art des Besitzers und seinem unendlich leckeren Essen. Es gab frittierte Muscheln, selbstgemachten Käse, Cevapcici und so etwas ähnliches wie Cordon Bleu – nur aus Schweinefleisch, dazu selbstgebackenes Brot. Wir beschließen direkt am Abend wiederzukommen. Der Besitzer ist ein recht redefreudiger Typ – das scheinen die Montenegriner inne zu haben – und gibt uns gleich die ersten Empfehlungen. Besonders ans Herz legt er uns die Burg und so machen wir uns pappsatt auf den Weg dorthin. Ihr wolltet schon immer mal bei 33 Grad einen Berg hochlaufen? Wir haben es für euch ausprobiert! Die St. John’s Festung liegt auf 950m Höhe und der Weg war eine Qual. Doch der Ausblick machte alles wieder wett. Kotor gehört zu den Städten, die schon lange auf meiner „zu besichtigen“-Liste stehen, da es einfach landschaftlich umwerfend schön ist. So schauten wir also auf Berge, Wasser und die kleine Altstadt von Kotor und freuten uns einen Keks. Dann ging es wieder die tausenden Stufen runter, Trinkwasser war schon lange leer und als wir unten ankamen zitterten meine Beine vor Anstrengung. Wir fanden den nächsten Mini-Markt und kauften erst mal Getränke. Ich hatte mich für einen Limetten-Apfelsaft entschieden und er war überraschend lecker. Während wir probierten wieder zu hydrieren, liefen wir ein wenig durch die Altstadt, schauten in den einen oder anderen Souvenirladen und mussten dann nach 0,75 Litern Flüssigkeit feststellen, dass wir immer noch unendlich durstig und co sind. Wir verließen also die Altstadt, liefen ein wenig am Hafen lang, zum Shoppingcenter, welches gegenüber unserer Unterkunft lag. Dort versorgten wir uns mit ausreichend Getränken für den Tag und brachten diese in den Kühlschrank unserer Unterkunft. Verschnaufpause. Gegen 20 Uhr waren wir ausreichend ausgeruht, um uns wieder auf den Weg zu machen. Frühstück für morgen besorgen und Abendessen stand auf dem Plan. Tatsächlich endete es in einem kleinen Stadtrundgang, da die Temperaturen deutlich angenehmer geworden waren und wir noch nicht alles gesehen hatten. Wir liefen also ein wenig auf der Stadtmauer rum, schauten uns den Sonnenuntergang an und machten uns erst dann auf den Weg zurück zu unserem Restaurant. Leider hatten wir alle nicht so wirklich Hunger und so begnügte sich Chantal mit einem Salat, während Michelle und ich uns teilten, was der Besitzer am Nachmittag empfohlen hatte. Kleine frittierte Fische. Hätten wir gewusst wie die aussehen, hätten wir sie sicher beide nicht bestellt. Es war schon ein wenig Überwindung sie zu essen, doch geschmacklich waren sie okay. Wir würden es nicht wieder bestellen, obwohl es schon war mal etwas lokales zu essen. Dazu bestellten wir eine Flasche montenegrinischen Weißwein – ein Fehler wie wir später lernten. Er war zwar lecker, doch in Montenegro trinkt man üblicher Weise Rotwein. Nachdem wir das erfuhren mussten wir davon natürlich auch probieren – mega. Kann ich nur empfehlen. Auch den hausgemachten Schnaps ließen wir uns nicht entgehen, der war stark. Michelle und ich saßen beide mit so einem „puh“ da und waren ganz happy, als das Gläschen leer war. War eine Art Grappa. Chantal verabschiedete sich ins Bett und wir blieben noch ein wenig sitzen. Später am Abend kamen wir noch länger mit dem Besitzer ins Gespräch, echt ein lustiger Typ. Falls Michelle nun Kinder bekommt muss sie diese Jelena und Miko nennen. Gute montenegrinische Namen. Wir hatten mittags noch gelesen, dass man das Leitungswasser nicht mal zum Zähneputzen nutzen soll und freuten uns dann ganz besonders, als wir ein Glas Leitungswasser zum zweiten Wein bekamen (Spoiler: wir leben heute noch). Gegen Mitternacht machten wir uns dann auch auf den Weg zurück ins Apartment und lagen 00:30 Uhr im Bett.
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