Heute war ein unendlich langer Tag und es ist so viel passiert.
Wir stehen morgens auf, nehmen das Frühstück to go mit und begeben uns auf den Weg zur Fähre. San Cristobal verlassen wir schon wieder, um die anderen Inseln zu erkunden. Die Fährfahrt dauert zwei Stunden nach Santa Cruz und ist auf einem recht kleinen Boot, nicht auf so einer typischen Fähre. Auf Santa Cruz haben wir eine Tour gebucht, die uns direkt vom Hafen abholen soll. Es dauert ein wenig bis wir den Tourtyp gefunden haben, oder er uns, doch dann geht es los. Mit in unserem Auto ist ein Pärchen, welches auf Menorca lebt – er kommt aus Ecuador, sie aus Barcelona. Schon nach einer kurzen Autofahrt sehen wir die ersten Riesenschildkröten am Straßenrand. Wir gucken uns jedoch erst zwei gigantische Krater an. Bei diesen sind auch Darwins Finken zu finden. Wir sehen allerdings beim vorbeilaufen keine. Mit dem Pärchen verstehen wir uns auf Anhieb gut, sie spricht gut englisch, er scheint es zumindest zu verstehen, auch wenn er nicht auf englisch kommuniziert. Nach den Kratern geht es weiter zu einem Lavatunnel. Gigantisches Ding. Da ist einfach mal Lava langgeflossen und hat einen riesigen Tunnel hinterlassen. Wir laufen da durch. An einer Stelle wird es auf einmal so eng, dass wir liegend über den Boden kriechen müssen. Sehr lustige Aktion in der Gruppe. Zum Glück kommen wir alle lebend aus dem Lavatunnel raus und so geht es weiter zu den Schildkröten. Wir sind quasi in einem Schildkröten-Resort, Rancho Primicias, und bekommen ganz viel über die Schildkröten erklärt. Die Männchen können bis zu 350kg wiegen. Die Weibchen sind mit ungefähr 100kg deutlich leichter. Ihr Fortpflanzungsakt kann mal gute zwei Stunden dauern und so sehen wir natürlich auch genug fickende Schildkröten. Wir lernen, dass die Weibchen danach zwei Wochen einfach nur Erholung brauchen und nichts machen und so müssen wir alle sehr lachen, als wir ein Weibchen vor einem Männchen wegrennen sehen. Schildkröten sind großartig.
Im Anschluss wollen wir eigentlich zu einem Strand zum Schnorcheln fahren, es scheitert jedoch an der Zeit. So fahren wir im Endeffekt zu einem anderen Strand, namentlich der Strand der Deutschen, relaxen dort etwas und gehen dann schön lokal essen. Dann probieren wir unser Gepäck wiederzuholen, welches wir bei unserem Fährunternehmen abgestellt haben. Leider haben die wohl in der Zwischenzeit geschlossen und so brechen wir halb in das Geschäft ein. Sie haben einen Spalt offen gelassen und der reicht uns um das Rolltor hochzuschieben. Natürlich machen wir es danach brav wieder runter. Und plötzlich haben wir etwas Zeitstress um zur Fähre zu kommen. Als der Typ uns dann erzählt, dass wir nicht auf seiner Liste stehen sind wir nicht begeistert. Er telefoniert ein wenig hin und her und schickt uns zu einem anderen Unternehmen. Dort will man uns schon wieder wegschicken, doch ich sehe unsere Namen auf ihrer Liste. Im Endeffekt statten sie uns mit Boardingpässen aus und wir können uns in die Schlange stellen. Während wir so am Steg stehen und auf unser Boot warten sehen wir kleine Haie, eine riesige Wasserschildkröte und unendlich viele Fische. Die Fährfahrt dauert wieder zwei Stunden und das Boot ist dieses Mal noch kleiner und wir sitzen weiter vorne, sodass es ordentlich schaukelt. Wie eine Achterbahnfahrt. Ich freue mich.
Dann kommen wir auf Isabela an. Noch eine Insel. Die, von der bisher alle gesagt haben, dass sie die Beste ist. Es gibt wieder Robben, Iguanas, Pinguine, Vögel… einfach alles. Wir gehen kurz in unser Hostel, verabreden uns jedoch direkt für den Abend mit unseren Freunden von der Tour auf Santa Cruz. Mit ihnen gehen wir zu einem Strand, an dem es biolumineszentes Wasser gibt. De facto: wir stehen am stockdunklen Steg, über uns der wunderschöne Sternenhimmel und das Wasser leuchtet einfach. Unglaublich beeindruckend. Nebenan hört man die Robben kommunizieren. Nach zwei Tagen beobachten wissen wir: Robben klingen als würden sie kotzen. Oder rülpsen. Und manchmal nach Ziegen. Je nachdem wie sie gerade drauf sind.
Als wir uns genug über das Wasser gefreut haben, kehren wir in den Ort zurück und probieren irgendein einheimisches Getränk zu finden. Unsere Freunde sind ganz begeistert davon. Irgendein Straßenstand erzählt uns, dass es eine ältere Dame hier im Ort gibt, die das selber macht, wir sollen an ihre Tür klopfen gehen und fragen. Wir laufen also los, klopfen irgendwo und haben die falsche Tür erwischt. So gegen 21 Uhr. War sehr lustig. Dann essen wir mal wieder lokales Essen und unsere Freunde freunden sich mit den Einheimischen an. Wir bekommen ganz viele tolle Tipps für morgen und sind gespannt was uns dort erwarten wird.
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