In der Nacht wachte ich ein paar mal auf, weil es stark regnete. Am Morgen drehte ich mich in meinem kuschelig warmen Schlafsack um, machte die Augen auf und guckte über Tanja hinweg zum Zelteingang. Da traute ich meinen Augen nicht. Ich rückte ein wenig näher und starrte ungläubig nach draußen, bis Tanja sagte: „Ja, da liegt Schnee“. Es war tatsächlich direkt vor unserem Zelteingang eine weiße Schicht zu sehen. Leider musste ich Pipi und rannte also im Schlafanzug durch den Schnee zum Klohäuschen. Danach kuschelte ich mich noch mal ne Stunde in meinen warmen Schlafsack, bevor es wirklich aufstehen hieß. Tatsächlich war die Temperatur dann aber ganz okay, da es windstill war. Der Wind der letzten Tage hatte sich heimlich weggeschlichen und machte es absolut besser. Zudem schien die Sonne und beim frühstücken war mir teilweise zu warm. Nach dem Frühstück bauten wir unsere Zelte wieder ab, beluden die Kamele, sattelten unsere Pferde und auf ging es.
Die Strecke war mal wieder der Hammer, wir sahen süße Yak-Babys, machten Mittagspause an einem See, nahmen da endlich mal ein Gruppenfoto auf… und kamen nach 20km auf 2700m Höhe bei unserem nächsten Campplatz an. Gefühlt war dort der Ausblick noch schöner als bei unserem letzten Camp.
Die Gruppe wächst immer mehr zusammen und ist wirklich super cool. Alle achten aufeinander, helfen sich, haben viel Spaß miteinander. Habe selten so eine harmonische Gruppe erlebt, jeder versteht sich mit jedem. Unsere Pferde sind auch alle klasse und mittlerweile fühlen sich auch alle Leute in allen Gangarten recht wohl. Dementsprechend sind wir heute mehrmals galoppiert und es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Mein Pferd, der Coole, ist auch ein richtiges Rennpferd. Zumindest benimmt er sich so und rennt so lange, bis er alle einholt. Leider hatte er nach den Galopps heute keine Lust mehr langsam zu laufen und es war ziemlich anstrengend ihn in der Spur zu halten. Ich dachte mehrmals er geht mir gleich durch. War plötzlich nicht mehr so entspannt und cool, der Coole. Naja. Wir kamen ja zum Glück nicht allzu viel später am Camp an. Da war dann bestes LTE (mitten im Nirgendwo natürlich) und ich kam endlich mal dazu die Blogs der letzten Tage zu posten. Währenddessen spielten die anderen mal wieder Volleyball, ein witziges Wurfspiel oder freuten sich auch über das Internet und telefonierten mit Familie und co.
Zum Abendessen gab es selbstgemachte Teigtaschen und einen super Sonnenuntergang zwischen den Bergen/Hügeln.
Kurze Nebeninfo zu den Pferden, die ich ganz interessant fand: mongolische Pferde funktionieren anders als deutsche. Sie werden 2-3 Monate im Jahr nur geritten, um stark genug zu sein den Winter zu überleben. Unsere Pferdchen wurden also 10 Monate nicht geritten, bevor wir jetzt wieder drauf saßen.
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