Mein Morgen startete gut, weil mir Lea wieder einen Zopf flechtete. Dann wurde es sehr lustig, weil wir alle beschlossen in einem kleinen Topf Haare zu waschen. Zum Glück flechtete mir Lea danach noch mal einen Zopf. Dann lief alles wie immer. Einpacken, Kamele beladen & los. Das Altai-Gebirge ist wirklich wunderschön und so machte der Ritt samt Mittagspause am See natürlich wieder super viel Spaß. In dem halb zugefrorenen See gingen doch recht viele der Gruppe baden, auch ich beschloss irgendwann, dass es einen Versuch wert ist. Jetzt stinken wir nicht mehr. Wie toll. Meine Drohnenflüge danach fassten noch mal das schönste der Landschaft zusammen. Auch das Mittagessen schmeckte natürlich mal wieder gut. Nach insgesamt 13,5km stoppten wir auf 2900m für unser heutiges Camp. Und auch wenn ich das jeden Tag sage, aber: heute war die Landschaft noch schöner als die letzten Tage. Wir waren mitten in den Bergen, an einem zugefrorenen See, mit einem kleinen Bach, der noch lief. Auch für die Mongolen selber ist der Ort „heilig“, weil er landschaftlich so schön ist. Wir bauten alles auf und saßen dann eine Weile zusammen im Küchenzelt, tranken Yakmilch und quatschten. Über mongolische Lebensarten, die Unterschiede wie man Hautfarben von anderen Nationen bestimmt (für die Mongolen sind wir Deutsche „gelb“) und so weiter und so fort. Unser Guide, Bata, spricht zum Glück sehr gutes Englisch, sodass da viele Gespräche möglich sind. Der Rest der Gruppe (unsere Pferde-Männer, Adlerjäger, Kameltreiber und Küchenfrauen) spricht leider nur mongolisch oder kasachisch, sodass mit denen keine direkte Kommunikation möglich ist. Geht dann halt über Ecken oder mit den paar Vokabeln, die wir in den letzten Tagen schon gelernt haben. Unser Mongolisch wird immer besser.
Schmerzcheck: geht alles. Klar, Po tut ein bisschen weh, Rücken vielleicht auch, aber wirklich nicht doll.
Wettercheck: bisher haben wir wirklich Glück. Ich habe nur am allerersten Morgen wirklich gefroren, seitdem ist gutes Wetter. Ja, es ist ziemlich windig, aber immer sonnig. Bisher hatten wir noch keinen Regen am Tag. Ich habe die perfekte Kleidung und friere nie. Auch mein Schlafsack ist warm genug, sodass mir in der Nacht nicht kalt ist. Ist alles super hier. Es könnte kaum besseren Urlaub geben. Oh und Nelly sagte ich bin super. Das muss auch unbedingt in den Blog.
Galoppieren konnten wir heute leider nicht, da die Landschaft sehr… ungaloppig war. Zuerst ritten wir durch eine Landschaft, die große, feste Gräser und „Büsche“ hatte, dazwischen eine Sumpflandschaft. Dann wurde es irgendwann felsiger, sehr steinig und wir kamen immer näher an den Pass und damit auch an die Berge. Die mit Schnee bedeckten Bergspitzen, die immer so weit weg waren, kamen plötzlich so viel näher. Das erstaunliche ist, wie sicher die Pferde in diesen unterschiedlichen Terrains unterwegs sind. Oft würde ich selber die Wege nicht laufen wollen, es geht steile Abhänge runter und so weiter. Und die Pferde… die laufen halt einfach. Mit ihren vier Beinen, einem Reiter auf dem Rücken und den Satteltaschen. Oft denke ich mein Pferd ist komplett verrückt, wenn es den gefühlt unwegichsten Weg wählt & drauf los stürzt. Wir kommen aber immer sicher an.
Nach dem Abendessen packte Lea ihr Geschenk für die Gruppe aus (jeder wurde gebeten ein kleines Geschenk für die Gruppe mitzubringen, zum Beispiel ein Spiel oder Schokolade oder so). Wir hatten nun Schnüre und konnten Freundschaftsarmbänder knüpfen. Super coole Idee, die tatsächlich für einen Abend alle gut beschäftigte. Hat Spaß gemacht und an die Schulzeit zurückerinnert.
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