Cool ist, wie das mithelfen immer besser wird. Am Anfang standen wir beim Zelte ab- und aufbauen und Kamel be-/entladen nur blöd rum und haben zugeschaut. Durch die Sprachbarrieren ist nicht immer ganz klar, wo man wie am besten mit anpacken kann. Doch im Laufe der Tage wurde das ganze ein bisschen zum learning by doing. Ein Großzelt muss abgebaut werden? Na dann ziehen wir mal Stangen raus, bis sich jemand beschwert. Ein Kamel muss beladen werden? Na dann tragen wir mal Holzstangen und Gepäck hin, nehmen den Kamelleuten das Kamel ab und machen Fotos. … oder halten es halt einfach fest, sodass es beladen werden kann.
Vor dem Frühstück gab es erst mal wieder Milchtee. Unser kleines Zelt hatten wir auch schon vorher abgebaut. Über Nacht war meine Kleidung, die ich gestern Nachmittag im Bach gewaschen hatte, zum Glück halbwegs getrocknet. Der Rest erledigte die Sonne. Nach dem Frühstück war wieder Haare-Flecht-Action angesagt. Dieses Mal made by Liesl, da Lea Küchendienst hatte.
Mental bereiteten wir uns schon auf die Tour vor, denn mit 26km sollte es die längste unserer bisherigen Tour werden. Der Weg ging dann recht spektakulär los: wir kletterten irgendwie die Berge runter und ich war nicht nur einmal überrascht, dass keiner abstürzte. Die Pferde leisten echt gute Arbeit. Als die verrückten Geröllfelder überstanden waren frischte der Wind auf und ging leider nie mehr weg. Zwischendrin kam die Bitte, dass mal jemand den Fön ausschalten sollte. Es war echt sehr sehr ungemütlich und auch ordentlich kalt durch den Wind. Irgendwann war es endlich halbwegs überstanden und wir machten Mittagspause. Da hatten wir ca. 15km hinter uns. Nach der Mittagspause ging es weiter, wir galoppierten noch mal ne Runde, dieses Mal mit Berg hoch und etwas faulem Pony. Eigentlich dauerte es dann gar nicht mehr lange und wir kamen am Campingplatz an. Aufbauen, bla und dann gingen wir fischen. Unser Camp ist nämlich direkt an einem Fluss, in dem es tatsächlich Fisch gibt. Bis es mir zu kalt am Fluss wurde, hatten wir schon fünf Fische gefangen. Nach dem Abendessen wurden diese auch auseinandergenommen, aber da war ich irgendwie nicht dabei. Habe ich verpasst. Nächstes Mal vielleicht. Aber machen wir erst mal vorm Abendessen weiter: heute waren nämlich Tati und ich dran die Adler zu füttern. Ich hatte ein wenig Sorge, dass der Adler mich einfach umhaut, wenn er auf mir landet, aber es war ganz doll super. Wir waren beide vorher nicht super überzeugt, hatten aber unendlich viel Spaß und schöne Fotos. Lydia kam auch irgendwann noch dazu und konnte dann den dritten Adler füttern. Unser eigenes Abendessen war wie immer lecker, muss nicht weiter ausgeführt werden. Nach dem Essen und ein paar netten Gesprächen war ich recht müde und machte mich mit Tati auf zum Zelt. Ihr glaubt gar nicht wie schön das ist, wenn überall zwischen Küchenzelt, eigenen Zelt und Klohäuschen Pferde auf der Wiese stehen und grasen. Es erfordert ein wenig Zickzack laufen, aber hier und da kann man ein Pferdchen streicheln. Manchmal liegen sie auch auf der Wiese und haben gar kein Problem damit, wenn man sich dazulegt. Unsere Kamele stehen ein wenig den Fluss herunter, die sieht man leider nicht so oft. Nur die Pferde sind wild um alle Zelte verteilt und chillen da ihr Leben. Mal schauen, von wie weit weg wir sie morgen früh wieder einsammeln dürfen. Gerade beim einschlafen, graste ein Pferd plötzlich direkt neben unserem Zelt. Nun hörte man nicht nur den Sound des Flusses zum einschlafen, sondern auch das zufriedene mampfen.
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