Letzter Tag, was tu ich? Ich checke aus dem Hostel aus, geh schön frühstücken, man kann sogar mit Karte bezahlen. Da ist gut, denn tatsächlich habe ich gar nicht mehr so viel Bargeld. Olli hat mir zwar gestern seine restlichen Baht vermacht, doch eigentlich will ich noch zur Massage und shoppen. Gesagt getan, auf zur Thai-Massage. Direkt an der Rezeption werde ich prüfend angeschaut: „Die tut aber weh“. Ich sage das macht nichts und freu mich drauf. Endlich mal nicht so eine Touri-Massage, sondern eine richtige Thai-Massage. Keine fünf Minuten später geht es los und die Masseurin weist mich auch noch mal drauf hin, wie sehr das weh tun wird. Die darauf folgende Stunde ist vollkommen in Ordnung. Ich mag Massagen, bei denen man merkt, dass etwas im Körper passiert und nicht nur nett gestreichelt wird. Ja, an einigen Stellen tut es weh, doch im Nachgang fühle ich mich super. Meine Masseurin ist sehr mitfühlend und bietet mir mehrfach an es weniger doll zu machen und fühlt meinen Schmerz mit. Ich freu mich derweil über die gute Massage. Zudem erklärt sie mir, welche Stellen meines Körpers aus welchen (mutmaßlichen) Gründen besonders verspannt sind. Da ich noch nie eine so wundervolle Massage hatte, lasse ich ihr gute 20% Trinkgeld da.
Dann geht es weiter zum shoppen. In der Khaosan Road und Nebenstraßen werde ich fündig und kehre schließlich mit drei neuen Tops und einer neuen Bluse zum Hostel zurück. Juhuuu, Bargeld fast ausgegeben. Im Hostel erfahre ich dann von einem Shuttle-Bus, welcher die günstigste Variante ist zum Flughafen zu gelangen. Er kostet mich ganze 60 Baht (1,57€, den selben Betrag zahlte ich später Abflughallen für eine kleine Cola aus dem Automaten) und soll eigentlich 1,5h brauchen. Irgendwie braucht er aber nur knapp unter einer Stunde und ich hatte ordentlich Puffer eingeplant, weil er nicht so zuverlässig fahren sollte. Plötzlich war ich also über vier Stunden vor Abflug am Flughafen, sowas ist mir noch nie passiert.
Drei Stunden vor Abflug öffnete endlich das Check In. Alles dauert ewig und so bin ich erst 30 Minuten vor Boarding durch den Sicherheitscheck und die Passkontrolle. Ich laufe noch schnell zu Subway, da ich bei all dem Warten echt Hunger bekommen habe. Das Thunfisch-Sub ist schnell vertilgt, die letzten 60 Baht in meinem Portmonee für die Cola geopfert und schon kann es zum Gate gehen.
Am Gate der Schock des Tages: ich dachte ich hätte meine Kopfhörer im Aufgabegepäck vergessen. Gott sei Dank fand ich sie dann doch in meiner Drohnentasche. Wir starteten eine Stunde zu spät und kamen trotzdem ein paar Minuten zu früh an. Im Flugzeug saß ich nun also mit meiner flauschigen rosa Bärenhose und schaute den Barbie-Film. In meinem Handgepäck die rosa Schlafmaske. Was ist nur aus dem Mädchen geworden, was rosa ganz abscheulich fand? Die Zeit verging mal wieder wie im Flug. Jetzt lagen 13 Stunden Peking Flughafen vor mir. Den Gedanken, ein Flughafen-Hotel zu buchen, hatte ich komplett vergessen, bis beim aussteigen hinter mir Leute drüber redeten. Naja. Nach sieben Stunden Schlaf kann ich sagen: ich hab in den letzten drei Wochen schon schlechter geschlafen, als hier quer über eine Sitzbank. Nur sehr stark klimatisiert war es hier, sodass ich trotz Leggings, Bärchenhose, Pulli und Flugzeugdecke etwas fror. Leider habe ich mir Dank der konsequenten Klimaanlagen in Asien einen Husten eingefangen, der mich mittlerweile ordentlich nervt. Wer kommt nicht gerne krank aus dem Urlaub zurück?
Während ich mich auf dem ersten Teil der Flugreise mit leichter Unterhaltung begnügt hatte, schaute ich mir auf dem zweiten (und mit über zehn Stunden längerem) Teil der Flugreise den Film „Die Wannseekonferenz“ und „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ an. Man muss ja auch ab und an ein wenig was für seine Bildung tun. Absurder Weise war der zweite dieser Filme unter „Kinderfilme“ sortiert. Ich musste direkt ein wenig an meine Kindheit denken, wo das Buch bei meiner Mutter auf dem Nachttisch lag und ich unbedingt wollte, dass sie es mir vorliest, weil der Hase auf dem Cover so gut aussah. Sie hielt es irgendwie nicht für ein Kinderbuch.
Um das mit der Bildung noch etwas weiter voranzutreiben, fing ich nach den Filmen an einen Podcast über die Israel-Gaza-Lage zu hören. In zehn Stunden kann man schon sehr produktiv sein. Essen gab es glücklicher Weise auch zwei mal. Dann landeten wir in Frankfurt. Dort wartete ich viel zu ewig auf meinen Rucksack und sprintete dann zum Bahnsteig, da es einer der letzten Züge an diesem Tag nach Berlin war, den ich erreichen wollte. Ich schaffte es in unter zehn Minuten von Gepäckband zum Bahnsteig, was eine erstaunliche Leistung war. Mein Husten fand das gar nicht gut. Er war seit dem einsteigen ins Flugzeug auf ne ordentliche Erkältung gewachsen, die meine Joggingambitionen nicht verstand. Als das auch noch vollkommen umsonst war, da der Zug Verspätung hatte, mochte ich die Deutsche Bahn mal wieder nicht sonderlich. Zum Glück hatte der Zug ab Frankfurt Hbf nach Berlin auch Verspätung, sonst hätte ich über Nacht in Frankfurt festgesessen. Ich fror also in Frankfurt am Hbf 20 Minuten, bis mein ICE endlich einfuhr. Die Zugfahrt verging recht schnell, ich döste hier und da ein wenig. Ich bin so unglaublich müde. Der Schnee, der am Fenster vorbeizog, gefiel mir gar nicht. Warum muss es denn hier so kalt sein? Dementsprechend war ich auch echt nicht begeistert als mein verspäteter ICE genau so ankam, dass ich 20 Minuten auf die S-Bahn hätte warten müssen. Ich nahm kurzerhand ein Uber & der Fahrer machte es sogar extra warm für mich im Auto. Jetzt noch ein paar Stunden schlafen und dann heißt es wieder: arbeiten!
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