8:30 Uhr wurden wir eingesammelt, denn wir hatten eine Tour zu einem ethisch vertretbaren Elefantencamp gebucht. 63€ für die Tour kam uns recht viel vor, doch mir war wichtig, dass die Elefanten gut behandelt werden, also hatte ich vorher ein wenig recherchiert. Ab Chiang Mai werden tausende verschiedene Touren angeboten und wir endeten bei einer namens „Into the wild“. Wir sammelten noch sechs andere Touristen ein und dann ging es los. Unser erster Stopp war nach ca. einer Stunde auf einem lokalen Markt. Dort kaufte ich einen Kaffee und Mini-Spiegeleier (aus Wachteleiern).
Dann ging es weiter, 40 Minuten bis zu den Elefanten. Dort angekommen bekamen wir erst mal ein wenig was zu der Geschichte von Elefanten in Thailand erzählt. Ihre Geschichte ist tief mit denen der Thais verwurzelt. So wurden sie früher in Kriegen benutzt, viel aber auch für schwere Arbeiten, wie zum Beispiel Baumstämme ziehen. Leider wird das auch heute noch oft getan. Vor zehn Jahren war es in Thailand auch noch üblich Touristen auf Elefanten reiten zu lassen, doch zum Glück gibt es da eine Wende mit den ethischen Elefantencamps. Diese retten Elefanten, die unter unschönen Bedingungen leben und geben ihnen ein halbwegs freies Leben. Auswildern kann man die Tiere nicht, da sie es gewohnt sind, dass Menschen ihnen alles geben. Sie würden in der Wildnis schlichtweg nicht zurecht kommen. Da die Elefantenhaltung jedoch recht teuer ist, finanziert man das, indem man sie eben zu touristischen Zwecken nutzt, ohne sie auszunutzen. Die Elefanten in unserem Camp konnten also frei rumlaufen, waren nicht angekettet und es gab keine Zäune. Warum laufen sie nicht weg? Ja weil sie eben an Menschen gewöhnt sind. Das ist als würdest du deinem Hund erzählen er soll weglaufen – er kommt wieder.
Nach diesem kurzen Intro ging es direkt ans Elefanten füttern. Wir bekamen Zuckerrohr und konnten es den Elefanten hinhalten, ganz gierig griffen sie mit ihren Rüsseln danach und vernichteten es bis nichts mehr da war. Danach bekamen wir Getreidekörner und das ist echt lustig. Plötzlich schwebt so ein Elefantenrüssel über deinen zu einer Schüssel geformten Händen und dann wird der Staubsauger eingeschaltet. Ehrlich. Ein bisschen wiggle-waggle des Rüssels, dabei kontinuierlich saugen und schon sind alle Körner aus deiner Handfläche verschwunden. Der Elefant schaut dich ganz unschuldig an. Insgesamt hatte das Camp fünf Elefanten, drei ausgewachsene und zwei Teenager. Zu acht schafften wir es gut, dass sich kein Elefant vernachlässigt fühlte. Nachdem wir alles Essen losgeworden waren, machten wir uns auf einen Spaziergang. Wir sollten sehen, wie sich Elefanten im Dschungel verhalten. Dabei bekamen sie keine Ansagen, was sie zu tun oder zu lassen haben, sondern spazierten einfach mit uns durch den Urwald. Hier und da wurde mal ein Baum umgeschmissen, ein paar Blätter genascht und es war echt erstaunlich, wie gut Elefanten an steilen Berghängen klettern können. Allgemein bewegten sich die Tiere super leise durch den Wald, oft bekam man sie gar nicht mit. Dafür sahen wir riesige Spinnen und hatten sehr viel Spaß mit einer Liane. Wie Tarzan schwangen wir uns über einen Dschungel-Graben und freuten uns. Nach der Stunde im Wald gab es erst mal Lunch im Camp. Essen schmeckte gut.
Frisch gestärkt ging ich erst mal die Welpen besuchen. Es gab nämlich eine recht niedliche Hündin, die vor kurzem erst Welpen bekommen hatte. Und ihr glaubt gar nicht, wie süß die kleinen waren.
Nach dieser Kuschelattacke mussten wir uns dann doch wieder um die Elefanten kümmern. Es ging ans Vitaminbälle machen. Dafür stampften wir verschiedene Zutaten mit einem überdimensionierten Mörser zu einem Brei. Den Brei rollten wir dann mit den Händen zu Kugeln – jeder zwei. Nachdem wir das Füttern über die Rüssel ja schon vormittags geübt hatten, ging es jetzt ans Eingemachte. Seinen Ball hielt man mit getrecktem Arm nach oben, worauf hin der Rüssel des Elefanten auch nach oben ging und sich der Mund öffnete. Dort wurde dann der Vitaminball hineingelegt. Die Elefanten freuten sich. Im Anschluss hieß es „umziehen, wir gehen baden“. Also schnell Badekleidung an und los ging es zum Schlammbad. Wir matschten die Elefanten schön mit Schlamm ein und sprangen dann mit ihnen wagemutig in den kleinen See, um sie wieder abzuwaschen. Alles in allem eine ziemlich lustige Veranstaltung, auch wenn das Wasser echt kalt war.
Danach mussten wir uns natürlich wieder umziehen und dann war der Tag bei den Elefanten leider schon ziemlich zu Ende. Der Abschied fiel schwer.
Vermutlich werde ich die Tage noch mal ein paar Fotos zeigen, denn die Guides haben auch welche gemacht. Die habe ich allerdings bisher nicht. Bleiben wir gespannt.
Für den Abend waren wir mit zwei Mädels aus dem Zug (mit denen wir nach der Zugfahrt Kaffee trinken waren – ich glaube ich hatte davon erzählt?) zum Essen verabredet. Wir einigten uns auf ein Sushi-Restaurant, zur Feier des Tages, um einen schönen Heiligabend zu verbringen. Das Essen war gut und im Anschluss gingen wir noch auf den Sunday Night Market, der wohl bekannteste Markt in Chiang Mai. Dort konnte man schön bummeln, es gab nicht nur die üblichen Souvenir- und Essensstände, sondern auch einige handgefertigte Dinge. Ein sehr schöner Markt auf jeden Fall. Ausklingen ließen wir den Abend in einer Bar mit einer riesigen Craft Beer Auswahl. Ich trank absurde Biere und freute mich. Leider war es schon zwei Uhr nachts, als wir wieder im Hostel ankamen und ich war zu müde, um den Blog zu schreiben. Dafür ist er jetzt hier. Et voila.
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